Das Warten

Die Nachlieferung meiner Wundertropfen lässt weiterhin auf sich warten.
Ich bin sowas von genervt... aber den Versand kann ich wohl kaum beschleunigen. :(

Also heißt es: Warten!

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Gewichtig

Also, die Reklamation ging zügig. Jetzt erhoffe ich eine schnelle Zustellung der 2ten Sendung. Das lange Planen und Warten nervt. Zudem geht diese Kur ja über Wochen... und irgendwann ist dann die leckere Adventszeit. Vielleicht sollte ich in den ersten Freßorgientagen einfach ne Menge Weihnachtszeug futtern. Das Zeug liegt ja bereits seit August in den Läden.

Bevor es endgültig losgeht brauche ich mein Startgewicht.

Und hier ist es: inklusive Klamotten 127,7 kg
Scheiße.

Okay, das macht bei einer Körpergröße von 1,80m (ja, ich bin immerhin groß gewachsen)
einen BMI von 39,5 = Adipositas

Ich glaube, das ist bloß, weil ich die Socken auf der Waage noch anhatte...

Mist!

Wollte heute mein Experiment starten, denn der Briefträger hat mir mein Paket vorbei gebracht. Als ich das Ding dann öffnete: Flasche kaputt. Überall Scherben. Alles durchtränkt mit dem edlen Tropfen. Scheiße.

Ich hoffe die Reklamation geht zügig.

Das coole an dieser Kur:
Man muss die ersten 2-3 Tage so viel fettiges Zeug wie irgend möglich runterwürgen. Quasi fast bis zum Platzen. Danach werden die Kalorien auf lediglich 500 gefahren.
Und angeblich hat man dabei kaum Hunger.

Ich hätte jetzt einfach seeehr gerne mit den ersten Tagen begonnen. Dazu brauch ich aber diese Tropfen. Und deswegen ist das auch einfach ziemlich mistig!

Dafür habe ich schon mal Fotos gemacht. Alleine, direkt nach dem Duschen. Die Flecken auf der Wäsche ist Wasser!!! Das möchte ich hier mal erwähnen!!!

Hier, besonders verhasst: Das Doppelkinn:

Dann meine Taille... oder das war früher mal eine war. Dank beschissenem Bindegewebe hat sich meine Haut in den Schwangerschaften nicht gedehnt, sondern ist einfach gerissen:

 

Hier dann mein Hinterteil:

 

Und zum Schluss noch meine Gazellen-gleichen Beinchen:

Insgesamt habe ich gerade Konfektionsgröße 50. Das sind mal glatt 10 zu viel :(

Die Diät

So, jetzt habe ich lange genug lamentiert, wie es mir geht, wie ich ticke und wo mein Problem ist.

Zusammenfassend ist zu sagen:
Ich bin zu dick, sollte dringend abspecken und würde mich dann auch sicherlich etwas besser und gesünder fühlen. Also jammere nicht rum und fang an!


Ich habe, wie bereits erwähnt, ja schon einige Diäten hinter mir.
Ich habe gefastet, getrennt, ich war dann mal schlank (haha!) usw. Ich habe gefatburned und mich motivierend in den Schlaf labern lassen. Wenn ich so drüber nachdenke ist das echt aberwitzig viel. Und nix hat mehr als 2-3 Kilos gebracht.

Zudem habe ich gesportelt. Ich bin gewalkt und genordicwalkt, gerudert, gesteppt. Ich habe diverse Trainingsprogramme absolviert und bin heute Pummel die Sporthasserin!

Ich bin an dem Punkt, an dem ich das Gefühl habe, ich bräuchte mal eben ein Wunder.
Und beim Stöbern durchs Netz bin ich auf etwas gestoßen, dass ich erst einmal ziemlich albern fand, zu schön um wahr zu sein... aber was wenn doch?

Ich mache sie jetzt. Die HCG Diät. Ich habe nix zu verlieren außer vieler Kilos. Und trotzdem muss ich zugeben, dass ich sehr, sehr skeptisch bin. Und ängstlich, weil ich Sorge habe, dass mich die Sache wieder nur deprimiert.

HCG ist ein Schwangerschaftshormon und die ganz harten, lassen sich das spritzen. Ich möchte die homöopatische Version nehmen. Und das allein ist mir eigentlich schon suspekt. Aber vor allem in den englischsprachigen Foren berichten hunderte von erstaunlichen Erfolgen. Ich hoffe jetzt einfach mal, dass das tatsächlich Hunderte waren und nicht einer mit ner multiplen Persönlichkeit!

In Deutschland ist diese HCG Geschichte bös umstritten und ich will sie auch niemandem ans Herz legen, als mir selbst. Mir Hormone zu spritzen, das fände ich ziemlich abgefahren. Tröpfchen zu schlucken, die angeblich nur noch die Information des Hormons tragen... aber eigentlich auch irgendwie nicht... also eben Homöopathie ist irgendwie harmloser.
Entweder es ist alles Hokuspokus. Dann bin ich um eine Erfahrung reicher.
Oder es hilft, dann bin ich meinem Wunder einen Schritt näher gekommen.

Die Sache funktioniert (angeblich) so, dass dieses Hormon die Hungergefühle unterdrückt und den Körper (bei extrem niedrigkalorischer Diät) zwingt, Fett aus den Depots zu holen und zu verbrennen. Und zwar viel Fett! An den Stellen, an denen die Diäten sonst versagen.
Klingt alles viel zu schön um wahr zu sein. Aber wenn der Leidensdruck hoch genug ist...

Es gibt einen weiteren Vorteil gegenüber den Hormonspritzen: Es ist viel billiger.
Eine Kur dauert je nach Bedarf 3-6 Wochen. Die benötigten Tropfen kosten mich um die 70 Euro. Da kriege ich nicht mal ein Rudergerät für ;)
Ich habe die ganze Sache mit meinem Mann durchgesprochen und er unterstützt mich. Vor allem weil er sieht, wie elend ich mich manchmal fühle. Die Tropfen sind also bestellt.Jetzt warte ich auf den Postboten. Wenn der klingelt gehts los.

Und dann mache ich auch die Fotos und steige zum ersten Mal nach Monaten wieder auf die verhasste Wage. Denn ich will ja unbedingt dokumentieren wo ich starte. Und in welche Richtung es geht.

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Fotos

Ich habe mit Fotos echt ein Problem.
Zumindest mit denen, auf denen ich drauf bin.

Es scheint so gut wie keinen Winkel zu geben, aus dem ich vorteilhaft zu fotografieren bin. Dabei gibt es durchaus Körperteile, die ich an mir mag. Zum Beispiel meine Nase.

Ich finde meine Nase hat genau die richtigen Proportionen, ist angenehm gerade und unbuckelig gewachsen und sitzt genau dort, wo sie soll. Fotos von meiner Nase finde ich prima. Allerdings macht ja keiner ausschließlich Nasenfotos.
Also habe ich die Auswahl zwischen Portraits (Boah, was macht denn das zweite Kinn da?) und Ganzkörperaufnahmen (Ist das jetzt der Bauch oder der Po? Huch, nein. Der Oberschenkel!)

Mit anderen Worten: Ich verzichte am liebsten auf Fotos. Was schade ist, weil meine Familie ansonsten so hübsch ist und ich Familienfotos im Allgemeinen einfach klasse finde. Tja. Also habe ich in der Regel die Kamera und da ist es ja nur natürlich, dass ich selbst auf den Fotos gar nicht drauf bin.

Für mein nächstes Diät-Projekt sind dennoch Fotos angesagt. Ohne Photoshop. Nur echte Cellulite zählt!
Ist doch mal was. Ich bin mir nur noch nicht ganz schlüssig, ob ich die selber mache, oder mein Mann die knipsen muss. Das ist so erniedrigend.
Andererseits hat der Typ auch gesehen, wie ich schleimige Wesen aus dem Unterleib drücke. Der ist insofern also abgebrüht.

Ich überlegs mir mal...

Gesundheit!

Wenn man pummelnd durchs Leben geht, hat das natürlich gewisse Gesundheitsrisiken.

Ja, man hat einfach zu viel auf den Hüften, als dass man lässig über den Gartenzaun hüpft oder mit den Kids im Garten Fangen spielt. Da fehlt so ein klitzekleines bisschen der Elan. Und die Kraft. Und die Puste.

Und natürlich ist man anfälliger für diverse Krankheiten. Ich habe zum Beispiel permanent Rückenschmerzen. Das hat was mit meiner Haltung zu tun. Und diese wiederum ist davon geprägt, dass Körbchengrösse C nicht wirklich ausreicht... also, gar nicht.

Exkurs:
Das ist übrigens ein echtes Handicap beim BH Einkaufen. Wenn man nicht wie seine eigene Schwiegermutter aussehen mag, dann muss man lange suchen. Es geht nämlich entweder schick oder gesund. Schick sieht toll aus und trägt sich etwa 17,34 Minuten ohne Probleme, bevor der Nacken einrastet oder die Schultern abgeschnürt werden. Gut, man könnte also quasi für 17,34 Minuten den Mann der Träume echt bezirzen. Dann muss er sich aber beeilen, sonst kommt der Klassiker: Kopfschmerzen.

Die zweite Variante sieht in der unglaublich schicken Farbe "haut" so sexy aus, wie Dieter Bohlen und ist daher unbedingt immer bedeckt zu halten. Dafür bequem und rückenentlastend... aber eben scheiße im Aussehen. Man kann halt nicht alles haben.

Ach, eine dritte Variante hab ich glatt vergessen: Design "Nimm-mich!" Das sind die BHs derer, die mit Silikon auf DD erweitert haben. Bei diesen Ausführungen darf man sich nicht sehr viel bewegen, sonst fällt was raus. Den Kleinen die Schuhe zuzubinden ist zum Beispiel gar nicht drin. Ich habs ausprobiert...



Es gibt gute Gründe, schlank zu sein.
Ich habe zwei chronische Krankheiten, die nicht direkt mit den Speckrollen zusammenhängen. Aber natürlich ist das Gewicht nicht gerade zuträglich für den Verlauf dieser Krankheiten. Sprich: Mein Arzt fände es ziemlich gut, ich wöge ein Fitzelchen weniger. Oder auch zwei.
Alles schön und gut, solange man nur durch ein wenig mehr Treppensteigen die zwei oder drei überflüssigen Pfunde los bekommen könnte. Bei mir ist es allerdings ein wenig mehr.
Okay, viel mehr. (Dazu später mehr)
Und da ich das über viele Jahre eingelagert habe, mag mein Körper das auch beim Treppensteigen nicht mehr hergeben.

So stehe ich in dem Dilemma, das viele Pummelchen haben:
Der Ist-Zustand ist ungesund. Der Soll-Zustand unerreichbar.

Zum Glück gibt es so viele Experten auf dem Gebiet.
Und alle wissen wie es geht! Und alle sind voll schlank und können gar nicht begreifen, wie man so disziplinlos durch Leben schwabbelt.

Tja, was soll ich sagen? Ihr habt ja alle so recht!
Vielen Dank für alle guten Tipps und Ratgeber.
Wenn ich mich nicht schon scheiße genug gefühlt hätte, die hätten mirs echt gebracht!
Ich habe alles von euren Lippen abgelesen und ungefähr 765782935 Bücher dazu gelesen.
Es liegt alles an mir und meiner Faulheit. Wenn ich nur...
Ich krieg mich nicht lang genug motiviert, halte nicht durch, knicke ein.
Stimmt alles.
Aber könnt Ihr nicht wenigstens ein kleines Bisschen verstehen, dass es zutiefst frustrierend ist, wenn mein Körper bei jeder Schokobohne explodiert. Während Ihr Dünnen eben ne ganze Tafel wegzischt und nix passiert.

Stoffwechsel nennt sich das. Mein Körper sorgt für schlechte Zeiten vor und legt Polster an.
Der von anderen verschleudert alles in purer Energie und hofft einfach mal, dass das gut geht und die nächste Zufuhr nicht lange auf sich warten lässt.
Ich sehe das jeden Tag in meiner eigenen Familie. Alle windschnittig. Nur ich habe den CW Wert einer Telefonzelle.

Ich finde das unfair.
Ganz und gar unfair.

Da komme ich her

Ich war nicht immer dick.
Als Kind rank und schlank.
In der Pubertät ganz okay. (Aus heutiger Sicht würde ich sagen: immer noch sehr schlank!)
Dann als junger Erwachsener fing es an...

Wenn ich heute Fotos von damals sehe, könnte ich heulen. Nicht weil ich darauf dick und hässlich ausschaue. Sondern weil ich mich damals so gefühlt habe! Wie bescheuert! Ich war Anfang 20 und fühlte mich im Badeanzug furchtbar. Dabei war ich lang und schlank und hatte genau die richtigen Proportionen.

Aber es reichen die leisen Zweifel. Und der Vergleich. Und ein unbedachter dummer Spruch.

Ich war weder schüchtern noch kontaktscheu. Aber ich fühlte mich eben schon damals moppelig. Und genau das Gefühl bringt mich heute zum Heulen.
Ich sehe auf den Fotos von damals eine hübsche junge Frau, frisch verliebt, glücklich und doch... mag sie sich nicht wirklich.

Sie heiratete ihre große Liebe (und die gibt es noch heute!), bekam Kinder und verlor mehr und mehr die Kontrolle über ihr Gewicht. Heute, viele Jahre später würde ich die Figur von damals als extrem erstrebenswert bezeichnen. Und diese Jahre des Selbstzweifels und des hässlichen Entleins empfinde ich als vergeudete Zeit.
Vielleicht wäre ich mit meinem Körper versöhnter, wenn ich mich damals gemocht hätte und heute den Tribut für Schwangerschaften, Alter und Faulheit zahlen müsste.
 Vielleicht wäre es alles noch viel schlimmer, wenn ich mich damals als schlank und attraktiv empfunden hätte.... wer weiß!

Das ist Pummelchen

So, ich habs dicke!

Ich fühle mich dick und rund und meistens ist das okay. Aber dann passierts immer mal wieder: Ich sehe mich im Spiegel und denke: Was bist du für ne fette Gans!

Ich weiß, ich weiß. Jeder Mensch ist schön.
Es zählen die inneren Werte.
Man sieht nur mit dem Herzen gut... blalabla.

Aber auch ein noch so gutes Herz kommt an meinem dicken Hintern nicht vorbei!

Die meisten Leute, die einem versichern, dass das Gewicht/Aussehen keine Rolle spielt sind rank und schlank. Für die bin ich okay. Die fühlen sich neben mir nämlich unheimlich schlank!

Aber wenn ich neben diesen Bohnenstangen stehe, dann fühle ich mich fett und unförmig.

Am schlimmsten sind mir die Leute, die mit ihren dürren Beinchen neben mir stelzen und darüber stöhnen, wie dolle sie doch zugenommen haben! Und dann zeigen sie auf die perfekte Hüfte und die klapperdünnen Knie und schütteln entsetzt ihre Köpfchen.
Macht euch das Spaß?
Gibt euch das was?
Ist so ein bisschen so, als ob man neben einem schwer krebskranken Patienten steht und sich über diesen echt total üblen Schnupfen aufregt, der schon seit eineinhalb Tagen voll schlimm ist und das Näschen so schrecklich rot werden lässt!

Ist etwas gehässig, ich weiß schon. Aber so fühlt es sich eben an. Und das ziemlich oft.

Das blöde am Dicksein ist, dass man es überall mit hin nimmt. Es lässt sich weder durch Schminke noch durch Kleidung kaschieren. Ganz ehrlich: Ein Sack ist ein Sack und ein Zelt ist ein Zelt. Da helfen auch pfiffige Accessoires nix.

Party? Oh, Mann.
Kino? Wird ja bald dunkel.
Strand, Schwimmbad? Ganz übel.

Okay, jetzt kann man natürlich darüber fabulieren, wie wichtig es ist, sich selbst anzunehmen. Oder aber, sein Schicksal doch einfach in die Hand zu nehmen und endlich abzuspecken.
Hab ich beides getan. Seit etwa 15 Jahren fühle ich mich zu dick. An guten Tagen würde ich mich als moppelig beschreiben. An schlechten Tagen bin ich einfach nur fett.

Ich habe diverse Diäten hinter mir. Jojo inklusive.
In meinem Keller steht ein Rudergerät, ein Kardiofahrrad, diverse Kleingeräte, eine WII mit Sportspielen. Ich habe die einzelnen Programme über Wochen durchgehalten und bin dann doch jedes Mal eingeknickt und habe kapituliert. Ja, und genau das gibt einem dann jedes Mal wieder den Nackenschlag und man fragt sich: Was soll das alles?

Ich bin weder einsam noch ziellos. Ich habe eine tolle Familie! Mann und Kinder (alle mit Spargeltarzan-Figuren). Ich habe einen genialen Job und bin darin sehr erfolgreich. Aber die Sache mit dem Aussehen macht mich fertig! Total bescheuert, ich weiß.
Ich habe aber keinen Bock mehr, so zu tun, als wär das alles kein Thema, kein Problem.

Hey, alles easy.
Mir geht´s gut, dir geht´s gut.
Alles andere ist doch egal.

Ist es nämlich nicht. Ich fühle mich scheiße. Und ich finde es unfair, dass meine Familie Berge von Süßigkeiten verspachteln kann, während ich das Zeug bloß auf den Tisch stellen muss und schon hab ich ein Kilo mehr auf der Waage.

Das hier wird demnächst zu meinem Diättagebuch werden. Einen Versuch hab ich noch!
Wenn ich ganz mutig bin, stelle ich auch Fotos ein.
Aber eines soll es sein: Ehrlich.
Keine verlogene "Ich bin zwar ein wenig rund aber fühle mich prima"-Suppe.
Ich schreibe anonym, also darf ich auch ehrlich sein! Ha, das ist hier schließlich mein Blog!


Trotzdem freue ich mich über Unterstützung. Lasst also gerne eure Kommentare hier!


Dicke Grüße
Pummelchen